Gründung und Hightech Agenda Bayern
Im Januar 2021 wurde das Department für Digital Humanities and Social Studies aus Mitteln der Hightech Agenda Bayern gegründet.
Das Department wurde entwickelt und beantragt von
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Prof. Dr. Peter Bell, Digital Humanities Schwerpunkt Kunstgeschichte (Phil)
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Prof. Dr. Stephanie Evert, Computational Corpus Linguistics (Phil)
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Prof. Dr. Georg Glasze, Kulturgeographie (Nat)
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Prof. Dr. Svenja Hagenhoff, Buchwissenschaft, insb. E-Publishing und Digitale Märkte (Phil)
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Prof. Dr. Michael Kohlhase, Wissensrepräsentation und -verarbeitung (Tech)
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Prof. Dr. Andreas Maier, Machine Intelligence (Tech)
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Prof. Dr. Heidrun Stein-Kecks, Kunstgeschichte (Phil)
Disziplinübergreifende Problemfelder für die neuen HTA-Professuren
Research-oriented Data Management in the Humanities
Datenbestände der Humanities sind hochkomplex, da sie in ihrer formalen Beschaffenheit (Text, Bild, Ton, Ziffern, Georeferenzen, ganze Modelle) divergent sind und in ihrer Semantik uneindeutig; eine Ablage in Relationen und Auswertungen per SQL-Statement ist i.d.R. untauglich. Benötigt werden Konzepte zum Umgang mit diesen Datenbeständen entlang des gesamten Datenlebenszyklus.
Computing Images & Objects in Cultural Heritage
Bildmedien und Objekte sind Entitäten mit hochkomplexer Attributstruktur, die als realweltliche Gegenstände Kultur materialisieren und binden und soziale Strukturen durch ihre Beschaffenheit und ihr symbolisches Kapital schaffen. Ihre computergestützte Analysierbarkeit, die digitale Repräsentation/Rekonstruktion und die bildwissenschaftliche Reflexion sind Arbeitsfelder mit interdisziplinärem Nutzen.
Computing Text and Language
KI und Computerlinguistik erzielen beeindruckende Fortschritte in der automatischen Sprachverarbeitung mittels hochkomplexer neuronaler Netze, die aber opake end-to-end-Systeme darstellen. Solche Verfahren müssen interpretierbar sein, um sie für die Humanities nutzbar zu machen. Automatische und semi-automatische Verfahren zur hermeneutischen Textinterpretation und Verbindungen zwischen statistisch-neuronalen Methoden der Sprachverarbeitung und formalen Wissensrepräsentationen sind innovative Felder mit breitem Einsatzpotenzial.
Seit 01.04.2024 besetzt durch Prof. Dr. Michaela Mahlberg
Analysing Geo- and Social Data
Immer mehr soziale Prozesse werden datafiziert. Diese neuen »sozialen Daten« sind in Echtzeit verfügbar, Aktivitäten und Personen räumlich lokalisierbar. Die resultierenden Möglichkeiten des Einblicks in räumliche Strukturen und soziale Dynamiken gehen weit über etablierte Statistiken hinaus: die neuen Formen der Steuerung sozialer Prozesse müssen verstanden und hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen Veränderungskraft beurteilt werden.
Vertretungsprofessur im SoSe 2024: Prof. Dr. Florian Rabe
Human Computer Interaction
Die Gesellschaft für Informatik hat die Allgegenwärtige HCI als eine der großen Herausforderungen für das Digitale Zeitalter identifiziert: die Benutzbarkeit von Systemen entscheidet maßgeblich über Erfolg und Teilhabe von Menschen an gesellschaftlichen Teilsystemen und das Verhalten von Menschen wird davon beeinflusst, dass immer mehr Kommunikation mit Anwendungen stattfindet. Der adäquaten Gestaltung von Bedienoberflächen im Prozess der Systementwicklung kommt damit eine immer größere Bedeutung zu.
Governing of Data Economies
Daten und datenbasierte digitale Artefakte sind Ressourcen, die Grundlage von Interessen und Geschäftsmodellen (»Daten-Opec«) ganz verschiedener Akteure sind. Es ergibt sich ein Spannungsfeld aus Gestaltung von Verwertungsmöglichkeiten, Schutzinteressen und Souveränitätszielen sowohl auf der Ebene von Organisationen und Bürgern wie auch bzgl. des geopolitisch-volkswirtschaftlich-juristischen Rahmens.